Erstes Gärtnern mit Kindern - Eine Anleitung für Anfänger

 

 

Mit der matschigen Erde spielen, Regenwürmer beobachten und die selbstgepflanzten Obst- und Gemüsesorten probieren - Kinder lieben es zu gärtnern!

Plötzlich sind die Kinder auch bereit Gemüse zu essen, das sie davor nicht einmal anschauen wollten. Klar! Jetzt schmeckt es nicht mehr nach langweiligen Vitaminen, sondern ganz einfach nach Stolz. Das Gärtnern ist für Kinder und Eltern ein wunderschönes Erlebnis, denn gemeinsame Arbeiten stärken die Beziehung. Was gibt es Schöneres, als den eigenen Kindern zuzusehen, wie sie ganz verwunderlich beobachten, wie aus den kleinen Samen, die sie selbst gepflanzt haben, wunderschöne Blumen werden? Das Gärtnern mit Kindern fördert das Lernen mit allen Sinnesorganen, denn es wird getastet, gerochen, beobachtet und natürlich auch probiert. Zu lernen, dass frische Erde nicht einmal halb so gut schmeckt, wie eine frische Erdbeere, gehört da natürlich auch dazu. Kinder lernen zudem, was es bedeutet Verantwortung zu übernehmen, denn sie müssen sich schließlich täglich um die selbstgepflanzten Blumen kümmern. Damit das Gärtnern mit den Lieblingen zu einem blühenden Erfolg wird, gibt es hier tolle Tipps und wichtige Informationen!

 

Ab wann sind Kinder bereit für das Gärtnern?

 

Diese Frage lässt sich nicht mit einem genauen Alter beantworten. Bereits dreijährige Kinder lieben das Puddeln in der Erde und helfen auch gerne beim Blumengießen mit.

Doch je älter die Kinder sind, desto mehr verstehen sie über die Gartenarbeit und desto mehr Verantwortung kann man ihnen überlassen. Grundsätzlich spielt das Alter jedoch keine allzu große Rolle. Viel wichtiger ist die Auswahl der Pflanzen, mit denen die Kinder zu Hause gärtnern.

 

Welche Pflanzen eignen sich fürs Gärtnern mit Kindern?

 

Bevor es mit der Gartenarbeit tatsächlich losgehen kann, müssen zuerst gemeinsam Samen und Setzlinge gekauft werden. Damit das Gärtnern den Kindern auch große Freude bereitet, sollte man sich für Pflanzen mit schnellem Wachstum entscheiden. Kinder haben definitiv weniger Geduld als Erwachsene und möchten die Ergebnisse ihrer Arbeit schnellstmöglich sehen. Vor allem in den ersten Tagen nach dem Gärtnern, stürzen sich die Kids meist schon am frühen Morgen zu ihrem Beet, um zu sehen, ob sich bereits etwas getan hat. Um tägliche Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man deshalb zumindest ein paar Pflanzen wählen, die besonders schnell wachsen.

Schnell wachsende Pflanzen:

  • Gurken
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Erbsen
  • Minze
  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Kresse
  • Salbei
  • Bohnen

 

Kinder sind jedoch besonders begeistert von Pflanzen mit wirklich schönen Blüten. Der Vorteil von blühenden Pflanzen ist, dass sie verschiedenste Insekten antreiben. So finden Kinder in ihrem Beet oftmals bunte Schmetterlinge und Bienen, die sie beobachten können.

Ein beliebtes Beispiel ist die Sonnenblume. Sonnenblumen benötigen aber genügend Platz, sodass sie anständig in die Höhe wachsen können. Später können die Kinder dann die Sonnenblumenkerne ernten, trocknen und vernaschen.

Aber auch Blumen, die sich ganz besonders anfühlen und interessant duften sind bei Kindern sehr beliebt, wie beispielsweise der Zierlauch. Hier sind noch ein paar andere Pflanzen, die schön aussehen, gut riechen und sich zudem auch noch toll anfühlen.

Pflanzen mit schönen Blüten:

  • Sonnenblume
  • Zierlauch
  • Ringelblume
  • Mauerpfeffer
  • Lampenputzergras
  • Fetthenne

 

Ein drittes und wichtiges Kriterium der Pflanzenwahl ist ihre Ernte. Das Gärtnern mit Kindern macht natürlich erst dann viel Spaß, wenn sie die Früchte der selbst eingesetzten Pflanzen auch ernten und essen können. Hierbei sollte der Geschmack der Kids mitentscheiden dürfen, denn das Ergebnis sollte ihnen auf jeden Fall schmecken. Bei Kindern sind Erdbeeren äußerst beliebt, aber auch Zuckererbsen sind wahre Highlights für das Gärtnern mit Kinder. Hier sind noch ein paar andere Pflanzen mit reicher Ernte!

Pflanzen mit reicher Ernte:

  • Erdbeeren
  • Zuckererbsen
  • Gurken
  • Cocktailtomaten
  • Kohlrabi
  • Kürbis
  • Radieschen

 

Was im Kinderbeet absolut nichts zu suchen haben sollte, sind giftige Pflanzen. Kleine Kinder sind unglaublich neugierig und würden am liebsten alles ausprobieren, vor allem das, was sie auch selbst gärtnern. Beispiele für giftige Pflanzen sind Eibe, Goldregen, Maiglöckchen, Wandelröschen, Fingerhut und Oleander. Man sollte sich unbedingt bei jeder Pflanze versichern, dass diese auch wohl nicht giftig und gefährlich ist.

 

Die Checkliste: Das notwendige Gartenwerkzeug

 

Für das Gärtnern mit Kindern darf das geeignete Gartenwerkezug nicht fehlen. Viele Kinder würden am liebsten mit bloßen Händen in der Erde wühlen und behalten ihre Handschuhe oft nur für wenige Minuten an. Dennoch benötigt man für die Gartenarbeit bestimmtes Werkzeug.

Die Werkzeuge der Erwachsenen sind für Kinder meist zu schwer, deshalb sollte man sich über eine hochwertige Grundausstattung, die sich für die kleinen Kinderhände gut eignet, Gedanken machen.

  • Gartenschere
  • Gartenhandschuhe
  • Schaufel
  • Harken
  • Hacken
  • Gießkanne

 

Gärtnern mit Kindern - Tipps:

 

Kinder haben ein großes Interesse an der Natur und das sollte auch gefördert werden. Mit diesen Tipps, wird das Gärtnern bestimmt zum Erfolgserlebnis.

Gärtnern mit Kindern im Garten oder Balkon

Für das Gärtnern mit Kindern benötigt man nicht unbedingt einen großen Garten. Selbst auf dem eigenen Balkon kann gegärtnert werden. Es muss sich auch nicht unbedingt um ein ganzes Beet handeln - Im Topf oder Kübel kann das Kind genauso gut Pflanzerfahrungen sammeln.

Blumentöpfe beschriften

Kinder sind auf ihre eigene Arbeit immer ganz stolz. Um den Kindern ein besonders großes Verantwortungsgefühl ihrer Pflanze zu geben, können die Töpfe und Kübel auch mit dem Namen des Kindes und/oder der Name der Pflanze beschriftet werden. Hierfür eignen sich beispielsweise die personalisierten Sticker für Selbstgemachtes von Stickerella. In größeren Beeten kann man die verschiedenen Pflanzen auch mit gespannten Schnüren oder Steinen abgrenzen und so dem Kind seinen ganz eigenen Gartenbereich überlassen.

Schmutz ist erlaubt

Zum Gärtnern mit Kindern gehört Schmutz einfach dazu. Ansonsten würde es den Kids auch nur halb so viel Spaß machen. Wer puddelt und spielt denn nicht gerne in matschiger Erde? Aber auch das Spielen mit Regenwürmern ist hoch interessant und gehört zur Gartenarbeit mit Kindern. Als Mama sollte man deshalb nicht zu streng sein und dem Kind auch Experimentierzeit erlauben und dazu gehört nun mal auch das Spielen im Dreck.

Die Elternrolle

Wichtig für das Gärtnern mit Kindern sind ihre Erfolge. Damit die Kids motiviert bleiben, sollten Erwachsene sich auch hin und wieder um das Kinderbeet kümmern und sie beim Gärtnern fleißig unterstützen. Dazu gehört beispielsweise das Gießen der Blumen und davon müssen die Kids ja auch nicht unbedingt was mitbekommen.

Kinder mitentscheiden lassen

Die Zeit kommt, in der das Kind einfach alles selber machen möchte. Wenn es um das Gärtnern mit Kindern geht, sollte das Kind deshalb von Anfang an bei den Vorbereitungen mit dabei sein. Mitentscheiden zu dürfen ist sehr wichtig, um das Interesse der Gartenarbeit auch langfristig aufrecht zu erhalten. Was schmeckt dem Kind denn besonders gut? Was ist das Lieblingsobst? Darf es sich die Gartenhandschuhe selbst aussuchen?

 

Was lernen Kinder beim Gärtnern?

 

Kinder lieben es Zeit mit den Eltern zu verbringen und gemeinsam Sachen zu unternehmen, die viel Spaß machen. Das gemeinsame Gärtnern mit Kindern ist eine tolle Idee und fördert Kinder in vielen Hinsichten. Was Kinder beim Gärtnern tatsächlich lernen und warum es wirklich sinnvoll ist, gibt es hier zu lesen.

1. Gemeinsame Arbeit stärkt die Eltern-Kind-Beziehung

Kinder lieben es, wenn sie für etwas gebraucht werden und Mama und Papa helfen können. Bei einer gemeinsamen Aufgabe, die dem Kind auch noch Spaß macht, entwickelt sich eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Eltern und Kind. Kinder lernen, was es bedeutet im Team zu arbeiten und wer eignet sich hierfür denn besser als Mama und Papa?

2. Verantwortung übernehmen

Es ist wirklich einfach Kindern Verantwortung beizubringen. Mit einem eigenen Beet oder einem eigenen Blumentopf lernt das Kind, was es bedeutet sich um die eigenen Pflanzen zu kümmern, denn wenn sie nicht gegossen werden, gehen sie kaputt. Aber auch hin und wieder Unkraut zu jäten und die Pflanzen zurechtzuschneiden gehört zum Gärtnern dazu.

3. Geduld muss erlernt werden

Geduld ist nicht gerade eine Kindesstärke. Eine Stunde fühlt sich für Kinder meist an wie eine halbe Ewigkeit. Doch beim Gärtnern spielt die Geduld eine große Rolle, denn Pflanzen wachsen nun nicht einmal über Nacht. Die Tomate benötigt von der Aussaat bis zur Ernte beispielsweise drei Monate und da lernen die Kinder, was es heißt geduldig zu warten. Geduld ist eine wichtige Lektion fürs Leben, denn meistens dauert es, bis man nach harter Arbeit die Ergebnisse zu sehen bekommt.  

4. Gesunde Ernährung

Kinder und Gemüse sind nicht gerade die besten Freunde. Obst und Gemüse sind aber wichtig, denn sie enthalten Vitamine, die der Körper braucht. Kinder wollen davon meist nichts wissen, doch ein eigenes Beet ist die ideale Möglichkeit, Kindern die gesunde Ernährung etwas näher zu bringen. Es könnte auch leicht passieren, dass die Kinder dadurch ihre Liebe zum Gemüse entwickeln. Was selbst gepflanzt und geerntet wird, schmeckt nämlich gleich viel besser.

5. Gärtnern fördert die Motorik und Kreativität

Aussäen und Pikieren ist gar nicht so einfach wie es aussieht, denn jedes Samenkorn muss mit dem richtigen Abstand in die Erde gegraben werden. Das fördert nicht nur die Feinmotorik von Kindern, sondern auch die Konzentration.

Gartenarbeit steigert aber auch die Kreativität. Beim Spielen in der Erde entstehen schnell Matschburgen und Insektenhäuser. Für zukünftige Architekten gibt es keine bessere Schule, die das Vorstellungsvermögen auf eine solche natürliche Weise fördert. Im Garten finden Kinder außerdem schnell Dinge, die sich perfekt für das Basteln eignen. Aus den gepflanzten Blumen und Blüten lassen sich bestimmt wunderschöne Blumenkränze basteln oder ein Blumenbuch. Für das Blumenbuch werden die verschiedenen Blüten getrocknet, gepresst und anschließend auf ein Papier geklebt, beschriftet und foliert.

 

Kreative Gartenexperimente fürs Zuhause

 

Gartenarbeit muss nicht unbedingt im Garten stattfinden. Die Fensterbank tut es auch!

Diese zwei Experimente können Zehnjährige bereits völlig selbstständig umsetzen, aber auch Dreijährige können mithelfen und über die Ergebnisse staunen.

 

Die Zwiebel im Glas

 

Unsere Speisezwiebel ist grundsätzlich das Speicherorgan der Zwiebelpflanze. Unter optimalen Wachstumsbedingungen wachsen aus der Knolle Blätter, die wir auch Lauchzwiebel nennen und so funktioniert's:

Alles, was man für dieses Gartenexperiment benötigt sind eine Zwiebel und ein mit Wasser gefülltes Glas. Das Glas sollte so groß bzw. so geformt sein, dass die Zwiebel sich so hineinsetzen lässt, dass das untere Ende der Zwiebelknolle ca. zwei Zentimeter im Wasser ist.

Anschließend wird das Zwiebelglas an eine helle und warme Fensterbank gestellt und dann heißt es geduldig warten. Bis die Zwiebel zu wachsen beginnt, kann ein bis vier Wochen dauern. Nach dieser Zeit beginnt die Zwiebel Wurzeln zu bilden, die man im Glas toll beobachten kann und am oberen Ende wachsen aus der Zwiebel Blätter, die sich später als Lauchzwiebel ernten lassen.

Tipp: Die Zwiebel ist nach dem Experiment nicht kaputt, sondern bildet einen neuen Austrieb (Lauchzwiebel), den man wiederum ernten kann.

 

Die Namens-Kresse

 

Wenn das Kind kein Zwiebelfan ist und auch nicht so lange warten möchte, dann empfiehlt sich Kresse, denn die wächst äußerst schnell.

Alles, was man für dieses Experiment benötigt sind Kressesamen und nasses Küchenpapier, denn Kresse benötigt keine Erde zum Wachsen.

Das Schöne an der Kresse ist auch, dass die Kinder schon nach drei Tagen den grünen Kresse-Flaum bestaunen können. Für die Namens-Kresse müssen die Kids aus dem Küchenpapier ihren Namen ausschneiden. Danach werden die Buchstaben aus Küchenpapier nass gemacht und die Kressesamen drauf gestreut. Aber aus den Kressesamen kann man auch Minibeete in den Legolandschaften der Kinder anlegen.

 

Fazit: Pflanzen wachsen - Kinder auch!

 

Beim Gärtnern lernen Kinder unglaublich viele neue Fähigkeiten, die sie zum Groß-Werden benötigen. Es muss sich dabei auch nicht unbedingt um ein riesengroßes Beet im Garten handeln, das Kinder und Eltern gemeinsam anlegen. Auch kleine Pflanzenprojekte auf dem Balkon machen ganz viel Spaß und fördern das Kind auf unterschiedlichste Art und Weise. Beim Gärtnern kann man immer wieder Neues ausprobieren. Man kann beispielsweise Samen einer jeden Frucht ganz einfach in die Erde stecken und wachsen lassen. Für Kinder ist das immer ein ganz besonderer und spannender Moment, wenn aus dem kleinen Samen plötzlich eine Pflanze wächst.

 

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