Schulalltag richtig organisieren leicht gemacht

von Nicola Lüssi

In einem grossen Klassenzimmer mit verschiedenen Schülern, gibt eine Lehrerin einer Schülerin einen Highfive

Schulalltag richtig organisieren leicht gemacht

Der Schulstart ist für Kinder ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit – auch in Bezug auf ihre alltägliche Selbstorganisation. Bereits am ersten Tag wird von ihnen erwartet, dass sie ihre ganzen Schulsachen beschriftet und ordnungsgemäss beisammenhaben.

Dass die Schule Kinder so fordert, hat natürlich einen guten Grund. Und zwar bietet sie ihnen einen geschützten Raum, in dem sie lernen können, sich selbst zu organisieren, was sie für das spätere Leben ideal vorbereitet. Denn ganz egal, ob Studium, Ausbildung, Arbeit oder einfach ein Familienalltag – Organisation begleitet einen sein ganzes Leben.

Doch wenn der Schulalltag erstmals losgeht und Kinder plötzlich Hausaufgaben, Hobbys und Verpflichtungen zu Hause alle unter ein Dach bringen müssen, scheitert es oft an der Organisation. Vielen Kindern fällt es schwer, ihre ganzen Aufgaben zu managen.

Deshalb ist es wichtig, frühzeitig zu reagieren und Grundschüler bei der Selbstorganisation zu unterstützen. Denn so werden sie ihren Schulalltag schon bald allein meistern können.

 

Wie viel Selbstorganisation kann man von Kindern erwarten?

Selbstverantwortung und Selbstorganisation sind wichtige Kompetenzen, die von Kindern bereits früh erwartet werden. Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie anziehen wollen, sie dürfen entscheiden, welches Hobby sie ausüben oder müssen sich ihre Fernsehzeiten selbst sinnvoll einteilen. Eine eigene Stimme zu haben, die auch gehört wird, wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus, insbesondere auf das Selbstbewusstsein und ist absolut unterstützenswert.

Dabei sollte man sich jedoch immer wieder vor Augen führen, was man da von den Kindern eigentlich erwartet.

Nehmen wir die belie​bte Frage – “Was möchtest du heute anziehen?” – Als Beispiel. Um eine solche Frage gut überlegt zu beantworten, schwingen zahlreiche weitere Fragen mit, wie:

  • Wie sieht das jetzige Wetter aus? Wird es später noch kälter?
  • Wo geht es hin? Auf einen Geburtstag, in die Schule oder auf den Spielplatz?
  • Wie lange bleibt das Kind dort?

 

Eine typische Antwort eines kleinen Mädchens könnte lauten: “Mein Lieblingskleid.” Und da spielt es keine Rolle, ob es draussen Minusgrade hat oder aus Eimern schüttet.

Man sieht also, dass es Kindern oft an Informationen fehlt, vernünftige und sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Und hierbei nun “zurückrudern” zu müssen, und dem Kind zu erklären, warum das Lieblingskleid für heute nicht so wirklich geeignet ist, führt mit ziemlicher Sicherheit zu einem Konflikt und das ist auch verständlich. Immerhin wurde es ja gefragt, was es denn gerne anziehen möchte.

Hierbei wäre eine Frage, wie “Möchtest du lieber den roten oder den blauen Pullover anziehen?”, eine bessere Wahl gewesen. Mit den richtigen Fragen kannst du deinem Kind super einfach dabei helfen, vernünftige Entscheidungen zu treffen und ihm dabei trotzdem das Gefühl vermitteln, eine eigene Stimme zu haben.

 

Von kleinen Entscheidungen zur Selbstorganisation

Wenn Erwachsene eine neue Sprache lernen möchten, beginnen sie mit einem Anfängerkurs – logisch. Doch, wie viele Menschen halten mit dem Lernen so lange durch, bis sie die Sprache fliessend sprechen?

Genau das verlangen wir jedoch von Schulkindern.

Sie müssen durchhalten und sollen die Herausforderung Schule meistern: Selbst entscheiden, wann sie welche Aufgaben erledigen müssen und wie viel Zeit sie in diese investieren… an ihre Hausaufgaben denken, ihre Stifte spitzen, ihre Turnsachen einpacken, die Brotdose rauslegen, die Postmappe leeren und alles, was im Ranzen fehlt, zeitgerecht ersetzen. Sie sollen sich Termine merken, ihre Schulsachen beschriften, dreimal die Woche zum Ballett gehen, Elternbriefe zuhause abgeben… die Liste nimmt kein Ende.

Selbstorganisation und Selbstverantwortung werden in der Schule vorausgesetzt. Eine bewusste Kontrolle des eigenen Wollens ist notwendig, um diese zahlreichen Handlungen mit Bravour zu meistern. Kinder müssen ihre eigenen Wünsche zurückstecken, um all die Dinge zu erledigen, die mit dem Schulalltag einherkommen. Sie müssen zur Selbstkontrolle in der Lage sein und sich im Schulalltag richtig organisieren können; sich für die Matschhose entscheiden, anstatt für das Lieblingskleid, obwohl sie die Gründe dahinter noch gar nicht wirklich verstehen.

Dass das alles nicht gleich vom ersten Tag an gut funktioniert, ist nicht verwunderlich. Die eigene Organisation muss erst gelernt werden und Eltern können Kinder dabei gut unterstützen.

 

Organisation lernen

Aus kleinen Entscheidungen entwickelt sich nach und nach die Fähigkeit der Selbstorganisation. Mit Fragen, wie “Hast du alles, was du für den heutigen Turnunterricht benötigst?” oder “Hast du deine Hausaufgaben schon erledigt?” kannst du deinem Kind helfen, Situationen und Aufgaben mit einem immer grösser werdenden Sichtfeld zu betrachten.

 

Kommunikationsbeispiele:

  • “Das sind deine Schulsachen. Damit du weißt, wo sich was befindet, solltest du diese auch selbst in die Schultasche packen.”

  • “Jetzt hast du das schon so oft vergessen. Lass uns doch gemeinsam eine Liste malen, die dich von nun an daran erinnert.”

  • “Du möchtest lieber auf den Spielplatz, statt Hausaufgaben machen? Was können wir tun, damit du schnellstmöglich zu deinen Freunden kannst? Sollen wir gleich nach dem Essen loslegen, damit wir keine Zeit verlieren?”

 

Eine gute Organisation beginnt mit der Verantwortungsübernahme der Erstklässler für ihre Hausaufgaben. Damit das gut funktioniert, hilft es, jeden Tag eine gewisse Routine zu entwickeln. Du kannst beispielsweise nach dem Mittagessen fragen, was das Kind denn zu tun bekommen hat oder abends nachfragen, ob es denn will, dass du dir die Hausaufgaben ansiehst.

Versuche dich jedoch nicht zu sehr einzumischen, sodass es selbst lernt, Verantwortung zu übernehmen. Der Grundsatz – Die Schule ist Sache des Kindes – sollte hierbei klar sein. Hier hat das Kind den Hut auf, was bedeutet, dass es möglichst viel Verantwortung übernehmen soll. Auch, wenn es einmal auf etwas vergisst, ist das gut, denn nur so lernt es.

Tipps, wie du dein Kind im Schulalltag unterstützen kannst, sich besser zu organisieren

 

1. Strukturierte Abläufe

 Wir sind Gewohnheitstiere. Sobald etwas zur Gewohnheit wird, klappt es ganz automatisch. Aus diesem Grund ist es sehr hilfreich, den Tagesablauf zu strukturieren. Beispielsweise immer um die gleiche Zeit aufstehen, gleich nach der Schule die Brotdose in die Küche legen, nach dem Essen Hausaufgaben erledigen, vor dem Schlafengehen noch einmal die Schultasche überprüfen und die Anziehsachen für den nächsten Tag herauslegen etc.

 

2. Gemeinsame Ordnungszeiten

Gerade am Anfang kann es hilfreich sein, mit dem Kind abends ein kleines Besprechungsmeeting einzuplanen. 10 Minuten, in denen man bespricht, ob für den Tag alles erledigt worden ist und was alles am nächsten Tag ansteht. Aufschieben gilt nicht! Hierbei kann man auch nochmal gemeinsam den Schulranzen oder die Hausaufgaben überprüfen.

 

3. Arbeitsplatz

 Ein fester Arbeitsplatz, an dem Hausaufgaben erledigt werden, ist unglaublich wichtig. Hier kann das Kind in Ruhe arbeiten und sich voll und ganz auf seine Aufgaben konzentrieren. Äussere Einflüsse, wie ein lauter Fernseher, Staubsauger und andere Ablenkung sollten von dem Platz fern gehalten werden. Achtet auch darauf, dass der Arbeitsplatz über ausreichende Lichtquellen verfügt. Auch, dass er immer schön aufgeräumt ist. Denn auf einem ordentlichen Arbeitsplatz kann man sich gleich viel besser konzentrieren.

 

4. Aufgaben übertragen

Selbstverantwortung lässt sich super gut zuhause üben, indem man dem Kind ein paar Aufgaben im Haushalt überlässt. So lernt es, strukturiert vorzugehen und hat zudem das Gefühl, eine wichtige Aufgabe ganz alleine bewältigt zu haben. Beispielsweise kannst du deinem Kind das Tischdecken oder Tischabräumen übergeben. Wenn ihr ein Haustier habt, könntest du dem Kind schrittweise die Verantwortung der Versorgung übergeben. Um das Ganze etwas motivierender zu gestalten, kannst du deinen Liebling auch selbst entscheiden lassen, welche Aufgaben er im Haushalt gerne übernehmen möchte.  

 

5. Ordnung halten

 Vielleicht kennst du das Gefühl ja selbst: Die Wohnung oder das Haus ist komplett unaufgeräumt und man ist mies gelaunt. Man schnappt sich den Staubsauger und fängt an zu putzen. Anschliessend fühlt man sich gleich viel besser und motivierter. Ähnlich sieht das beim Kind aus. Aus diesem Grund ist es unglaublich wichtig, im Kinderzimmer, am Schreibtisch und auch im Schulranzen Ordnung zu bewahren. Das tägliche Aufräumen zur Routine zu machen, wie beispielsweise vor dem Fernsehen, kann dabei helfen. Täglich aufräumen geht auch super schnell, denn an einem Tag sammelt sich viel weniger Unordnung an, als in einer Woche.

 

6. Schulsachen beschriften

Für maximale Ordnung und Organisation im Schulalltag, ist es wichtig, alle Schulsachen zu beschriften. Mit den Namenssticker und Namensetiketten Schule von Stickerella funktioniert das super einfach. Das XXL- Schulset beinhaltet 144 personalisierbare Namenssticker für die Schule in unterschiedlichen Grössen und Arten – sogar spezielle Kleidungssticker, die weder aufgenäht noch aufgebügelt werden müssen und dabei trotzdem waschmaschinen- und trocknerfest sind.

 

7. Vorräte

Achte darauf, dass ihr zuhause alle notwendigen Schulsachen auf Vorrat habt – Hefte, Stifte, Radiergummi etc. Am besten erstellt ihr einen Ort, beispielsweise eine Schublade, die ihr für die Lagerung der Materialien nutzt. Ihr könnt die verschiedenen Fächer auch mit Namenssticker Schule beschriften. Dadurch behält ihr einen Überblick und wisst sofort, wann es notwendig ist, Nachschub zu kaufen.

 

8. To-Do Listen

Vor allem dann, wenn das Kind gerne auf Sachen vergisst, können To-Do-Listen wahre Wunder wirken. Sie sorgen auch dafür, dass nichts aufgeschoben wird. Dafür eignet sich ein kleines Notizbuch oder eine App, sollte das Kind bereits ein Smartphone besitzen. To-Do Listen helfen Kindern noch anstehende Aufgaben zu strukturieren und sie nach Priorität zu ordnen. Das Tollste daran ist jedoch das Gefühl, ein neues Häkchen setzen zu dürfen, wenn wieder was erledigt wurde.

 

9. Schulplaner

 Auch ein Schulplaner hilft Kindern, sich im Schulalltag zu organisieren und Ordnung zu bewahren. Hier werden alle Termine notiert – von wichtigen Prüfungen bis hin zu den Ferien und Feiertagen. Ein Tipp ist es, den Schulplaner nicht nur zu besitzen, sondern auch zu nutzen. 😉

 

10. Mit Farben arbeiten

Bunte Stifte, Post-its, Textmarker und Einbände helfen dabei, die Übersicht zu bewahren und Dinge schnell zu finden – sei es das Hausaufgabenheft im roten Einband oder die Matheprüfung, die in blauer Farbe auf dem Kalender notiert wurde. Mit Farben zu arbeiten hilft oft auch beim Lernen – seien es Matheformeln oder bestimmte Vokabeln. Beispielsweise könnte man Vokabeln, die man sich schon super gut merkt, in grün unterstreichen und die, die man noch fest üben muss, in rot.

 

Fazit

Organisation im Schulalltag sorgt dafür, dass Kinder die ganzen Herausforderungen, die mit der Schule einherkommen, stressfrei und erfolgreich meistern. Organisation ist zudem auch super motivierend. Aus einem Heft mit bunten Überschriften und gut lesbaren Vokabeln lernt es sich viel lieber, als aus einem, in dem reines Chaos herrscht. Das Gleiche gilt für den Schreibtisch – herrscht Ordnung, setzt sich das Kind bestimmt viel lieber zum Hausaufgaben machen hin. Ordnung und Selbstorganisation braucht man sein ganzes Leben und mit unseren Tipps kannst du diese zwei wichtigen Fähigkeiten bereits im frühen Alter fördern.

Wichtig ist es, dein Kind so gut es geht und so lange wie notwendig, dabei zu unterstützen, eigene Entscheidungen zu treffen und an alle wichtigen Dinge selbst zu denken. Dabei solltest du dem Kind nicht Aufgaben abnehmen, wie die Brotdose selbst einpacken oder die Hausaufgaben übernehmen, sondern es dabei unterstützen, alles selbst zu meistern.

Natürlich darf es hin und wieder Ausnahmen geben: Wenn der unterschriebene Elternbrief nachts noch immer am Tisch liegt, muss es nicht aus dem Bett geholt werden, damit dieser doch noch in die Schultasche wandert. Doch solltest du dich nicht dazu verleiten lassen, Aufgaben, die das Kind allein meistern kann, ständig zu übernehmen.

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