Tipps für eine entspannte Morgenroutine mit Kindern

von Vanessa Schaetz

Die Mutter weckt ihre Tochter auf, während die Sonne ins Zimmer hinein scheint


Der Start in den Tag signalisiert für Eltern oft den Beginn des morgendlichen Wahnsinns. Zwischen dem Wecken, Anziehen, Frühstücken und dem Kampf um die pünktliche Abfahrt zur Schule oder Kita kann der Morgen schnell zu einer richtigen Herausforderung werden.

Doch es gibt Hoffnung! Mit der richtigen Planung und einer durchdachten Routine kann der Tag auch entspannt und stressfrei starten. Wie du verschlafene Kinder, den morgendlichen Kleidungskampf und die Suche nach verlorenen Schulmaterialien in den Griff bekommst, erfährst du hier.

 

Vorbereitung ist das Um und Auf

Um den Stress am Morgen so gut es geht zu minimieren, ist es sinnvoll, bereits einiges am Vorabend vorzubereiten. Beispielsweise kannst du die Kleidung für das Kind bereitlegen. Wenn es diese selbst aussuchen will, dann kann es das bereits am Vorabend tun, sodass der Stress am Morgen wegfällt. Das Gleiche kannst du auch mit deiner eigenen Kleidung machen. Packt gemeinsam die Schultasche oder Wechseltasche und überlege dir zumindest schon mal, was es zum Frühstück geben soll.

 

Znüni richten leicht gemacht

Die Mutter packt dem Sohn ein gesundes Vesper ein

Die perfekte Brotbox sollte grundsätzlich folgende Bestandteile haben:

  • Brötchen/ Sandwich
  • Obst
  • Gemüse
  • Snack
  • Etwas Süsses

Wenn du dir grob für die Woche überlegst, was du deinem Kind zur Vesperpause mitgibst, dann klappt das am Morgen wirklich schnell. Einfach die Liste durchgehen und fertig!

Frühstück für Frühstücksmuffel

Es gibt Kinder, die sofort Hunger haben, sobald sie die Augen aufmachen und die, die sich weigern, zu essen. Doch mit leeren Magen in die Kita oder Schule zu gehen, ist eine weniger gute Entscheidung. Der Kampf, das Kind zum Essen zu zwingen, ist jedoch auch nicht viel besser.

Die Lösung? Versuch’s mal mit einem Frühstücks-Smoothie. Zutaten dafür, wie Obststücke, Spinatblätter etc., kannst du auch einfach portionsweise einfrieren und dann geht das am Morgen super schnell.

 

Mit Flechtfrisur schlafen

Ein Mädchen kämmt ihre zersausten Haare

Dein Kind hat lange Haare? Dann bist du mit dem morgendlichen Knotenkampf bestimmt vertraut. Den kannst du aber ganz einfach vermeiden, indem du deinem Kind abends einen Zopf flechtest. Morgens musst du den Zopf einfach nur öffnen, leicht auskämmen und fertig. Das ist ein echter Game Changer. Und wenn es morgens einmal ganz besonders eng ist, kannst du am Vorabend einen französischen Zopf flechten, denn dieser übersteht auch schon mal eine Nacht. Dann ersparst du dir die gesamte Kämmerei.

 

Frühstück im Schlafanzug

Endlich ist das Kind fix und fertig angezogen und dann landet beim Frühstück das Marmeladenbrot am Pullover. Wer kennt das nicht? Wenn man dann noch unter Zeitdruck ist, reagiert man schnell einmal gereizt, obwohl sich das Kind ja nicht mit Absicht angepatzt hat. Die Laune ist im Keller. Lass dein Kind doch einfach im Schlafanzug frühstücken. Am besten noch im Schlafanzug Zähne putzen und erst dann für die Schule oder Kita umziehen.

 

Wettanziehen

Sind die Kinder unausgeschlafen, kann das Anziehen ewig dauern. Versuch es mal mit einem Wettanziehen. Wer ist als erstes fertig angezogen? Natürlich muss es für den Gewinner auch eine kleine Belohnung geben. Vielleicht darf der Gewinner auf dem Weg in die Schule vorne sitzen, sich eine kleine Süssigkeit für die Schuljause aussuchen oder entscheiden, was es am nächsten Tag zum Mittagessen gibt. Kann das Kind nicht gut verlieren, solltest du das Wettanziehen jedoch lieber lassen. Denn dann könnte der Morgen unter Umständen noch chaotischer werden.

 

Extra Zeit einplanen

Auch wenn der Morgen mit viel Hektik und Chaos verbunden ist, solltest du versuchen, nicht zu schreien oder laut zu werden. Das hat meistens den gegenteiligen Effekt und alles läuft noch mühsamer und langsamer. Nachdem immer etwas schiefgehen kann, plane morgens lieber etwas mehr Zeit ein und so wird es dir auch einfacher fallen, entspannt zu bleiben.

 

Schulsachen gut und übersichtlich organisieren

Organisation ist für Kinder unglaublich wichtig. Neben Schubladenboxen und anderen Behältern, ist es hilfreich, wenn alle Schulsachen beschriftet sind. So kann das Kind am Morgen alles auf einen Blick finden. Ausserdem kommt es mit beschrifteten Schulsachen zu keiner Verwechslungsgefahr. Mit den Universalstickern von Stickerella funktioniert das besonders gut. Die Sticker lassen sich sogar personalisieren!

 

Dem Schulkind Verantwortung geben

Insbesondere bei Morgenmuffel kann es helfen, ihnen etwas mehr Verantwortung zu geben, anstatt sie den ganzen Morgen herumkommandieren. Wie wäre es beispielsweise, wenn sie mit ihrem eigenen Wecker und Lieblingslied aufwachen dürfen? Oder selbst entscheiden dürfen, was sie anziehen. Dies schafft Vertrauen und vermittelt dem Kind ein Gefühl der Unabhängigkeit.

 

Ein schönes Morgenritual einführen

Für mehr Entspannung am Morgen kann ein schönes Morgenritual sorgen. Dieses kann den Morgen für das Kind auch wirklich besonders machen und fördert gleichzeitig die Eltern-Kind-Bindung. Beispielsweise kannst du das Kind dazu ermutigen, den Tag mit ein oder zwei Affirmationen zu starten. Dafür kannst du Affirmationskarten kaufen oder selber basteln und das Kind jeden Morgen eine davon ziehen lassen. Was auch immer auf der Karte steht, muss es dann ein paar Mal laut und selbstsicher aussprechen, beispielsweise “Ich bin stark.” oder “Ich bin mutig.” Eine weitere Idee ist ein gemeinsamer Morgentanz zu einem energievollen Lied. Auch das hebt die Stimmung und sorgt für Quality-Time zusammen, bevor es in die Schule oder in die Kita geht.

Wann sollten Kinder morgens aufstehen?

Sobald das Kind in die Kita oder zur Schule geht, ändert sich der Tagesrhythmus schlagartig. Damit dieser neue Alltag für das Kind gut funktioniert, ist genügend Schlaf das Um und Auf. Auswirkungen von Schlafmangel sind für Kinder nämlich gravierend.

Wenn Kinder zu wenig schlafen, sind sie:

  • Unruhig und zappelig
  • Wenig konzentriert
  • Anfälliger für Infekte
  • Leicht ablenkbar
  • Leicht reizbar
  • Schneller erschöpft
  • Schlecht gelaunt

Hier ist eine ungefähre Richtlinie, wie viel Schlaf Kinder benötigen:

  • Säuglinge (0-12 Monate): Säuglinge benötigen viel Schlaf, normalerweise zwischen 14 und 17 Stunden pro Tag. Der Schlaf ist oft in kurzen Abschnitten über Tag und Nacht verteilt.

  • Kleinkinder (1-2 Jahre): Kleinkinder benötigen in der Regel etwa 11-14 Stunden Schlaf pro Nacht, mit ein oder zwei Tagschlafphasen.

  • Vorschulkinder (3-5 Jahre): In diesem Alter benötigen Kinder durchschnittlich 10-13 Stunden Schlaf pro Nacht. Tagsüber können die meisten Kinder auf einen einzigen Mittagsschlaf umsteigen.

  • Schulkinder (6-12 Jahre): Im Schulalter brauchen Kinder etwa 9-12 Stunden Schlaf pro Nacht. Es ist wichtig sicherzustellen, dass sie genügend Schlaf bekommen, um sich zu erholen und sich gut zu entwickeln.

Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine allgemeine Richtlinie handelt. Jedes Kind ist jedoch anders. Einige benötigen etwas mehr Schlaf, andere weniger. Achte darauf, dass du auf die Bedürfnisse deines Kindes achtest und sicherstellst, dass es ausreichend Schlaf bekommt, um sich gut zu erholen und gesund zu entwickeln.

Ein fester Schlafplan und eine konsistente Schlafenszeit können dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern. Das wirkt sich natürlich auch auf den Morgen aus. Denn ein ausgeschlafenes Kind ist viel entspannter und besser gelaunt als ein unausgeschlafenes Kind. Am Wochenende ist es wichtig, Kinder ausschlafen zu lassen, sodass sie den versäumten Schlaf der Woche nachholen können.

 

Tipps zum Aufwecken

Das Aufwecken von Kindern kann manchmal eine Herausforderung sein, besonders wenn sie gerne länger schlafen. Hier sind einige Tipps, um den Morgen für Kinder angenehmer zu gestalten:

  • Eine ruhige Umgebung schaffen: Vermeide laute Geräusche oder hektische Aktivitäten unmittelbar nach dem Aufwachen. Versuche eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

  • Natürliches Licht nutzen: Öffne die Vorhänge oder Jalousien, um natürliches Licht hereinzulassen. Das Tageslicht kann den Körper dabei unterstützen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren.

  • Sanfte Weckgeräusche: Stelle einen sanften Wecker oder eine Musik ein, die das Kind mag. Vermeide laute und erschreckende Geräusche.

  • Belohnungssystem: Bei einem extremen Morgenmuffel kann es helfen, eine Art von Belohnungssystem einzuführen, um das Aufstehen attraktiver zu gestalten. Dies könnte beispielsweise kleine Belohnungen für das rechtzeitige Aufstehen oder das selbstständige Erledigen von Morgenroutinen beinhalten.

  • Einen motivierenden Start schaffen: Wie bereits erwähnt, kannst du mit einem kleinen schönen Ritual einen motivierenden Start in den Tag schaffen. Beispielsweise mit Affirmationen oder Glaubenssätzen.

  • Routinen etablieren: Etabliere eine feste Morgenroutine, damit das Kind weiss, was zu erwarten ist. Struktur kann Kindern helfen, sich sicher zu fühlen.

  • Geduld haben: Gib dem Kind Zeit, um aufzuwachen, und sei geduldig, wenn es morgens etwas länger dauert. Versuche so gut es geht, eine positive Atmosphäre zu schaffen und bleib ruhig, auch wenn es einmal nicht so glatt läuft.

Jedes Kind ist einzigartig, daher kann es hilfreich sein, verschiedene Ansätze auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten für dein Kind funktioniert.

 

Eine strukturierte Morgenroutine schaffen

Die Eltern stehen vor einem Waschbecken und putzen mit ihrem Kind die Zähne

Für Kinder sind feste Routinen und Abläufe unglaublich wichtig. Diese geben ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Eine fest verankerte Routine vermittelt auch das Gefühl von Ordnung, woraus wiederum ein Gefühl von Freiheit entsteht. Aus diesem Grund sollte der Start in den Tag geregelt – und wenn möglich – jeden Tag gleich oder zumindest ähnlich ablaufen.

Hier ist eine mögliche Routine:

  • Früh genug aufstehen: Versuche eine feste Aufwachzeit zu etablieren, die genügend Zeit für alle morgendlichen Erledigungen lässt. Dies kann je nach Alter und persönlichen Bedürfnissen des Kindes variieren. Plane auf jeden Fall lieber etwas mehr Zeit ein.

  • Frühstück: Ein ausgewogenes Frühstück ist wichtig. Achte auf Nahrungsmittel, die Energie liefern, wie Vollkornprodukte, Obst, Milchprodukte und genügend Protein. Die perfekte Mischung macht es aus. Hin und wieder kann es auch Pancakes oder andere Leckereien geben, um den Kids den Tag zu versüssen.

  • Anziehen und Hygiene: Als nächstes kann sich das Kind im Bad fertig machen, Zähne putzen, sich anziehen etc. Hier kann eine Anzieh-Strasse eine tolle Orientierung für das Kind sein.

  • Vorbereitung der Schulsachen: Am besten ist es, wenn die Schultasche bereits am Vorabend gepackt wird. Doch solltest du am Morgen noch einmal kurz sichergehen, dass das Kind auch an alles gedacht hat.

  • Zeit für positive Interaktion: Nutze die Zeit am Frühstückstisch, um positiv miteinander zu interagieren. Frag nach, ob sich das Kind auf die Schule oder Kita freut oder sprecht darüber, wie ihr den restlichen Tag/Abend verbringen werdet.

  • Ein schönes Ritual: Affirmationskarten, Glaubenssätze, eine Kurzgeschichte vorlesen etc.

  • Abschiedsroutine: Insbesondere für Kinder, die sehr an Mama oder Papa hängen, kann eine Routine den Abschied erleichtern. Dies könnte ein Kuss, eine lange Umarmung oder ein aufmunterndes Wort sein.

  • Pünktliches Verlassen des Hauses: Sorge dafür, dass ihr das Haus rechtzeitig verlässt, um pünktlich in der Schule anzukommen.

Jeder Morgenablauf verläuft etwas anders, je nachdem, was du und dein Kind brauchen. Wichtig ist, dass du gut organisiert bist, eine positive Stimmung hast und genug Zeit für alles einplanst. Wenn du mit deinem morgendlichen Ablauf nicht zufrieden bist, dann kannst du ihn auch mal neu gestalten und eine andere Routine austesten.

Fazit

Eine entspannte Morgenroutine kann den Tag für alle Beteiligten viel angenehmer gestalten. Wenn Kinder früh aufstehen, sanft geweckt werden, ein gutes Frühstück essen und sich rechtzeitig für die Schule fertig machen, wird der Morgen viel stressfreier. Wichtig ist, dass du flexibel bleibst und auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehst. Eine gut organisierte Morgenroutine kann nicht nur den Tag der Kinder, sondern auch den der Eltern erleichtern und sorgt für eine positive Atmosphäre. Mit unseren Tipps und Tricks wird dir das bestimmt gut gelingen.

 

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